Die Welt der Hypercars ist ein Reich extremer Leistung, atemberaubenden Designs und unerreichter Exklusivität. In dieser elitären Liga hat sich ein neuer Spieler etabliert, der die Regeln neu schreibt: der Pininfarina Battista. Benannt nach dem Gründer des legendären italienischen Designhauses, Battista “Pinin” Farina, ist dieses Fahrzeug nicht nur eine Hommage an die Vergangenheit, sondern auch ein visionärer Blick in die Zukunft des Automobils. Es ist der erste Sportwagen, der das Pininfarina-Emblem als eigenständige Marke trägt und stellt mit seiner rein elektrischen Performance das bisher leistungsstärkste in Italien gebaute Auto dar. Mit einer limitierten Auflage von nur 150 Einheiten ist der Battista weit mehr als nur ein Auto – er ist ein fahrbares Kunstwerk, eine technische Meisterleistung und ein Statussymbol der Superlative. In diesem umfassenden review nehmen wir dieses außergewöhnliche Hyper-GT-Fahrzeug unter die Lupe und beleuchten, was es so besonders macht.
Motorleistung und Fahrerlebnis: Die Macht der Elektrizität
Das Herzstück des Pininfarina Battista ist sein revolutionärer, rein elektrischer Antriebsstrang, der in enger Zusammenarbeit mit dem kroatischen Spezialisten Rimac Automobili entwickelt wurde. An jedem der vier Räder sitzt ein eigener Elektromotor, was nicht nur einen hochentwickelten Allradantrieb ermöglicht, sondern auch ein extrem präzises Torque Vectoring. Die Systemleistung ist schlichtweg atemberaubend: 1.400 kW, umgerechnet rund 1.900 PS, und ein kolossales Drehmoment von 2.300 Nm.
Was diese Zahlen in der Praxis bedeuten, ist schwer in Worte zu fassen. Der Battista katapultiert sich in weniger als 2 Sekunden von 0 auf 100 km/h und erreicht die 300-km/h-Marke in nur 10,49 Sekunden – schneller als ein Formel-1-Rennwagen. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei über 350 km/h. Doch es ist nicht nur die pure Beschleunigung, die beeindruckt. Dank der sofort verfügbaren Kraft der Elektromotoren ist das Ansprechverhalten des Fahrzeugs in jeder Situation blitzschnell. Die Beschleunigung ist so brutal und unerbittlich, dass sie die Sinne überfordert und ein Gefühl von Schwindel auslösen kann.

Trotz dieser extremen Leistung ist das Fahrverhalten des Battista überraschend kultiviert. Das Chassis, eine Monocoque-Struktur aus Kohlefaser mit Aluminium-Crashstrukturen, sorgt für hohe Steifigkeit und geringes Gewicht. Ein adaptives Fahrwerk mit Doppelquerlenkern und hydraulischen Dämpfern kann so eingestellt werden, dass es entweder maximalen Komfort oder maximale Agilität bietet. Die Fahrmodi – von „Calma“ für entspanntes Cruisen bis hin zu „Furiosa“ für die Rennstrecke – verändern nicht nur die Leistungsentfaltung, sondern auch das Ansprechverhalten von Lenkung und Fahrwerk. Die karbon-keramischen Bremsscheiben (390 mm vorne und hinten) mit Sechs-Kolben-Bremssätteln sorgen für eine Verzögerung, die der Beschleunigung in nichts nachsteht, unterstützt durch einen aktiven Heckflügel, der als Luftbremse fungiert. Das Fahrerlebnis ist eine surreale Mischung aus beispielloser, brachialer Kraft und einer unerwarteten, eleganten Leichtigkeit.
Äußeres Design und Styling: Die Kunst der Form
Pininfarina war schon immer eine Meisterin der Form und des Designs, und der Battista ist da keine Ausnahme. Im Gegensatz zu vielen modernen Hypercars, die durch aggressive Linien und überladene Aerodynamik bestechen, verkörpert der Battista eine Philosophie der “Pura” – der reinen, zeitlosen Schönheit. Die Karosserie besteht fast vollständig aus Kohlefaser, was nicht nur das Gewicht minimiert, sondern auch die Möglichkeit bietet, fließende, skulpturale Formen zu schaffen.
Die Front ist niedrig und breit, dominiert von einem markanten LED-Leuchtenband, das sich über die gesamte Breite zieht. Die Seitenlinie ist elegant und muskulös zugleich, mit einer tiefgezogenen Dachlinie, die an klassische Gran Turismo-Fahrzeuge erinnert. Die Schulterpartie ist kräftig, die Radkästen sind perfekt ausgefüllt von den 21-Zoll-Schmiederädern mit Pirelli P Zero Corsa Reifen. Das Heck ist das absolute Highlight des Designs: Es wird von einem durchgehenden, aktiven LED-Leuchtband und einem massiven, ausfahrbaren Heckflügel definiert. Der Verzicht auf Auspuffrohre unterstreicht die elektrische Natur des Fahrzeugs und ermöglicht eine extrem klare, minimalistische Heckgestaltung. Jedes Detail, von den Lufteinlässen an den Schultern bis hin zur Form des Diffusors, ist nicht nur ästhetisch ansprechend, sondern dient auch der optimalen Aerodynamik. Der Battista ist eine rollende Skulptur, die sich von den überzogenen Designs vieler Konkurrenten wohltuend abhebt.

Innenausstattung, Qualität, Platz und Komfort: Luxus neu definiert
Der Innenraum des Battista ist eine meisterhafte Kombination aus High-Tech-Minimalismus und handgefertigtem Luxus. Das zentrale Element ist das Cockpit, das sich konsequent um den Fahrer dreht. Ein kleines, abgeflachtes Lenkrad liegt zwischen zwei großen Displays, die alle wichtigen Fahrdaten anzeigen. Taktile Drehregler für die Fahrmodi und die Gangwahl sind aus einem einzigen Block Aluminium gefräst und unterstreichen die Liebe zum Detail. Es gibt auch einen zentralen Touchscreen, der das Infotainment-System und weitere Fahrzeugeinstellungen steuert.
Die Materialqualität ist schlichtweg auf höchstem Niveau. Leder, Alcantara und sichtbare Kohlefaser dominieren das Interieur und können vom Kunden in unzähligen Varianten personalisiert werden. Die Sitze sind bequem und bieten gleichzeitig den nötigen Seitenhalt für sportliches Fahren. Obwohl es sich um ein Hypercar handelt, überrascht der Battista mit einem relativ komfortablen Raumgefühl. Platz für Gepäck gibt es in einem kleinen Fach vorne unter der Haube und in einem weiteren, nicht allzu großen Staufach hinter den Sitzen, was für einen Hyper-GT aber durchaus üblich ist. Die Geräuschkulisse im Innenraum ist ein besonderes Erlebnis: Statt eines V8-Röhrens oder V12-Schreis gibt der Battista ein einzigartiges, pulsierendes elektronisches Geräusch von sich, das die Fahrt begleitet und eine futuristische Atmosphäre schafft.
Features, Technologie und Sicherheit: Modernste Innovationen

Als Hyper-GT der Neuzeit ist der Pininfarina Battista vollgepackt mit modernster Technologie. Der elektrische Antriebsstrang, das Torque Vectoring und das adaptive Fahrwerk sind nur der Anfang. Das Infotainment-System ist intuitiv und bietet alle Funktionen, die man von einem modernen Luxusfahrzeug erwartet, inklusive Navigation und Konnektivität. Eine Besonderheit ist das digitale Rückspiegelsystem, das die Sicht nach hinten verbessert.
Auch die Sicherheit wird bei solch extremen Geschwindigkeiten großgeschrieben. Neben den bereits erwähnten karbon-keramischen Bremsen und dem aktiven Heckflügel verfügt der Battista über zahlreiche weitere Sicherheitsfeatures. Der Kohlefaser-Monocoque-Rahmen ist extrem widerstandsfähig. Der Schwerpunkt ist dank der T-förmigen, zentral platzierten Batterie sehr niedrig, was die Stabilität in Kurven erhöht.
Reichweite und Effizienz: Die elektrische Langstrecke
Die Energieversorgung des Battista übernimmt ein T-förmiger 120-kWh-Batteriepack von Rimac. Die offiziellen WLTP-Angaben zur Reichweite liegen bei bis zu 500 Kilometern. Natürlich hängt die tatsächliche Reichweite stark vom Fahrstil ab – wer die 1.900 PS regelmäßig abruft, wird diese Zahl bei Weitem nicht erreichen. Bei einer moderaten Fahrweise im „Calma“-Modus ist eine alltagstaugliche Reichweite jedoch durchaus realistisch. Die Ladezeit beträgt an einem DC-Schnelllader (bis zu 250 kW) von 0 auf 80 Prozent etwa 40 Minuten. Eine optionale Wallbox, die im Design zum Auto passt, ermöglicht das bequeme Laden zu Hause.
Preis, Ausstattungsoptionen und Konkurrenzvergleich
Der Pininfarina Battista spielt in einer eigenen Preis- und Leistungsklasse. Der Basispreis liegt bei rund 2 Millionen Euro, kann aber durch die fast unbegrenzten Personalisierungsmöglichkeiten, die Automobili Pininfarina anbietet, noch deutlich steigen. Jedes der 150 produzierten Fahrzeuge ist ein Unikat, von der Lackierung über das Interieur bis hin zu speziellen Sondermodellen wie dem “Anniversario” oder der “Edizione Nino Farina”.
Die Hauptkonkurrenz kommt aus dem eigenen Haus – der Rimac Nevera, der sich die technische Basis mit dem Battista teilt. Während der Nevera jedoch den Fokus klar auf rohe, technische Performance und Rundenzeiten legt, positioniert sich der Battista als eleganter, luxuriöser „Hyper-GT“. Weitere Wettbewerber sind der Lotus Evija und der Aspark Owl, beides ebenfalls rein elektrische Hypercars. In der Welt der Verbrenner würde man den Battista mit Autos wie dem Bugatti Chiron oder dem Koenigsegg Regera vergleichen, die aber eine gänzlich andere Fahrerfahrung bieten.
Vor- und Nachteile
Vorteile:
Atemberaubende Leistung: Die Beschleunigung ist in jeder Situation unbegreiflich schnell.
Nachteile:
Fehlender Motorsound: Für Puristen, die den Klang eines Verbrenners lieben, mag die elektronische Geräuschkulisse gewöhnungsbedürftig sein.
Endgültiges Urteil: Für wen ist der Pininfarina Battista am besten geeignet?
Der Pininfarina Battista ist nicht nur ein Auto, er ist eine Aussage. Er ist für jene Sammler und Enthusiasten gedacht, die in ihrer Garage bereits alles zu haben scheinen und nach dem nächsten großen Wurf suchen. Er richtet sich an diejenigen, die Wert auf zeitlose Eleganz und italienisches Design legen, aber keine Kompromisse bei der Leistung eingehen wollen. Im Gegensatz zum technikorientierten Rimac Nevera ist der Battista für jemanden, der die emotionalere, luxuriösere und ästhetischere Seite eines Hypercars schätzt. Er ist der perfekte Hyper-GT für den anspruchsvollen Kunden, der das Beste aus beiden Welten will: atemberaubende Leistung und exquisite, handgefertigte Qualität, verpackt in einem umweltfreundlichen, emissionsfreien Paket. Der Battista ist ein Meisterwerk, das das Erbe der Marke Pininfarina ehrt und gleichzeitig die Zukunft der Mobilität gestaltet.
Häufig gestellte Fragen (FAQs)
1. Wie schnell beschleunigt der Pininfarina Battista von 0 auf 100 km/h?
Der Pininfarina Battista beschleunigt in weniger als 2 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Einige Tests haben sogar eine Zeit von 1,86 Sekunden ergeben.
2. Wie hoch ist die Reichweite des Pininfarina Battista?
Die offizielle WLTP-Reichweite des Battista liegt bei bis zu 500 Kilometern. Die tatsächliche Reichweite hängt jedoch stark vom Fahrstil ab.
3. Wo wird der Pininfarina Battista gebaut?
Der Pininfarina Battista wird in Handarbeit im Atelier von Automobili Pininfarina in Cambiano, Italien, gefertigt.
4. Wie viele Einheiten des Pininfarina Battista werden produziert?
Die Produktion ist auf eine streng limitierte Auflage von nur 150 Fahrzeugen begrenzt.
5. Was ist der Unterschied zwischen dem Pininfarina Battista und dem Rimac Nevera?