Der DeLorean DMC-12: Eine Ikone Der 80er Jahre

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Der DeLorean DMC-12 ist mehr als nur ein Auto – er ist eine Ikone der Popkultur, ein Symbol für futuristisches Design und eine Erinnerung an eine ambitionierte, aber kurzlebige Ära der Automobilgeschichte. Durch seine Hauptrolle in der “Zurück in die Zukunft”-Trilogie hat sich der Sportwagen mit den markanten Flügeltüren und der unlackierten Edelstahlkarosserie unsterblich gemacht. Doch wie fährt sich die Zeitmaschine ohne Fluxkompensator im echten Leben? In diesem umfassenden Testbericht tauchen wir tief in die Welt des DMC-12 ein, beleuchten seine Stärken und Schwächen und finden heraus, ob er das Zeug zum Traumwagen hat oder nur eine schöne Erinnerung an die Vergangenheit ist.

Einführung: Ein Auto, eine Vision, eine Filmlegende

Der DMC-12 war das Geistesprodukt des ehemaligen General-Motors-Managers John Z. DeLorean. Er träumte davon, einen ethischen, sicheren und langlebigen Sportwagen zu bauen, der sich von den konventionellen Autos seiner Zeit abheben sollte. Mit einem visionären Design von Giorgetto Giugiaro und einer Karosserie aus gebürstetem Edelstahl, die niemals rosten sollte, schuf er ein Fahrzeug, das seiner Zeit voraus zu sein schien. Die markanten Flügeltüren und die keilförmige Silhouette machten den DeLorean sofort zu einem Blickfang.

Doch das Schicksal des Wagens war eng mit dem turbulenten Leben seines Schöpfers verknüpft. Finanzielle Schwierigkeiten, Produktionsprobleme und am Ende sogar eine Drogenanklage gegen John DeLorean (von der er freigesprochen wurde) führten dazu, dass die DeLorean Motor Company (DMC) nur von 1981 bis 1982 existierte. In dieser kurzen Zeit wurden nur etwa 9.000 Exemplare des DMC-12 produziert. Sein wahrer Ruhm kam erst 1985, als er in der Rolle der Zeitmaschine in “Zurück in die Zukunft” die Kinoleinwände eroberte und sich für immer ins kollektive Gedächtnis einbrannte.

DeLorean DMC- Is Our Bring a Trailer Auction Pick of the Day
DeLorean DMC- Is Our Bring a Trailer Auction Pick of the Day

Motorleistung und Fahrerlebnis: Ein Fall von “Show, don’t go”?

Unter der Edelstahlhaut des DMC-12 verbirgt sich ein 2,85-Liter-PRV-V6-Motor, der in Zusammenarbeit von Peugeot, Renault und Volvo entwickelt wurde. Dieser Motor, der ursprünglich für eine Vielzahl europäischer Autos der damaligen Zeit konzipiert war, leistet in der US-Version des DeLorean etwa 130 PS. Auf dem Papier klingt das nicht schlecht, aber in Verbindung mit dem Leergewicht von rund 1,3 Tonnen und der nicht gerade aerodynamischen Form ist die Beschleunigung eher gemächlich. Der Sprint von 0 auf 100 km/h dauert laut zeitgenössischen Tests über 10 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei knapp 200 km/h, was für einen Sportwagen der 80er Jahre nicht besonders beeindruckend war.

Das Fahrerlebnis ist daher oft eine Überraschung für diejenigen, die die dynamische Optik mit der Leistung eines modernen Sportwagens gleichsetzen. Der DMC-12 ist kein Rennwagen. Das Fahrwerk, das von Lotus-Ingenieuren konzipiert wurde, bietet zwar eine ordentliche Straßenlage, aber die Lenkung ohne Servounterstützung ist im Stand schwergängig und auf kurvigen Strecken weniger präzise als bei heutigen Fahrzeugen. Der Motor läuft konstruktionsbedingt etwas rau und der Klang ist eher unspektakulär. Es ist ein Cruiser, ein Auto, das man genießt, wenn man gemütlich durch die Landschaft fährt und die Blicke auf sich zieht, nicht wenn man auf der Rennstrecke Rundenrekorde brechen will.

Exterieurdesign und Styling: Edelstahl-Avantgarde für die Ewigkeit

DeLorean DMC- : Scale Model Kit
DeLorean DMC- : Scale Model Kit

Das unbestreitbare Highlight des DeLorean ist sein Äußeres. Giorgetto Giugiaros Design ist zeitlos und futuristisch zugleich. Die unlackierte Edelstahlkarosserie, die von Hand gebürstet wurde, ist das markanteste Merkmal. Sie verleiht dem Wagen ein einzigartiges, industrielles Aussehen und hat den praktischen Vorteil, dass sie nicht rosten kann und Kratzer oft ausgebessert werden können. Allerdings kann die Pflege schwierig sein, und Fingerabdrücke oder Flecken sind leicht sichtbar.

Die Flügeltüren sind das spektakulärste Element des Designs. Sie öffnen sich weit nach oben und benötigen nur wenig seitlichen Platz, was das Ein- und Aussteigen in engen Parklücken erleichtert. Die Torsionsfedern, die das Gewicht der Türen tragen, waren in den frühen Modellen eine bekannte Schwachstelle, wurden aber im Laufe der Produktion verbessert. Ein kleines Schiebefenster in den Flügeltüren ermöglichte es, eine Parkkarte zu ziehen oder an einer Mautstelle zu bezahlen. Die keilförmige Silhouette, die flache Front und das Heck mit den Lamellen über der Heckscheibe komplettieren das Bild eines Autos, das wie aus einem Science-Fiction-Film aussieht.

Interieurqualität, Platz und Komfort: Ein Blick in die 80er Jahre

Im Gegensatz zum futuristischen Äußeren ist der Innenraum des DeLorean eine Reise in die 80er Jahre. Das Design ist funktional, aber nicht besonders luxuriös. Die Sitze sind mit Leder bezogen und bieten einen ordentlichen Seitenhalt, allerdings ist die Sitzposition für große Fahrer etwas gewöhnungsbedürftig. Das Armaturenbrett ist schlicht und zweckmäßig gestaltet, die Instrumente sind klar ablesbar.

Delorean DMC-  - Gallery Aaldering
Delorean DMC- – Gallery Aaldering

Die Verarbeitungsqualität war bei den ersten Modellen ein großes Problem. Spaltmaße waren ungleichmäßig und die Haptik entsprach nicht dem hohen Preis des Wagens. Die Firma Lotus, die bei der Entwicklung unterstützte, hatte viel Erfahrung mit Leichtbau, aber wenig mit Massenproduktion von Luxus-Interieurs. Trotzdem bot der DMC-12 für die damalige Zeit eine umfangreiche Komfortausstattung, darunter elektrische Fensterheber, Zentralverriegelung, Klimaanlage und ein AM/FM-Kassettenradio. Platz für Gepäck gibt es in einem kleinen Kofferraum in der Front, der für einen Wochenendausflug zu zweit ausreicht, sowie in einem Stauraum hinter den Sitzen.

Ausstattung, Technologie und Sicherheit: Fortschrittlich für seine Zeit

Der DMC-12 war für seine Zeit mit einigen fortschrittlichen Merkmalen ausgestattet. Die Edelstahlkarosserie war nicht nur ein Design-Statement, sondern auch ein Sicherheitsmerkmal. Unter dem Edelstahl befand sich ein GFK-Chassis, das bei Unfällen die Energie absorbieren sollte. Das Fahrzeug war zudem mit Scheibenbremsen rundum und einer Einzelradaufhängung ausgestattet, was für die damalige Zeit nicht selbstverständlich war.

Die Innenausstattung umfasste bereits elektrische Fensterheber und Zentralverriegelung. Auch eine Klimaanlage war Standard. In Sachen Technologie beschränkte sich der DeLorean aber auf das Wesentliche. Es gab keine fortschrittlichen Infotainment-Systeme oder elektronischen Fahrhilfen, wie wir sie heute kennen. Aber genau das ist es, was den Charme eines Klassikers ausmacht – das reine, unverfälschte Fahrerlebnis.

Kraftstoffverbrauch: Keine Effizienzwunder

Der DeLorean wurde mit einem 2,85-Liter-V6-Motor betrieben, der in einer Zeit der Ölkrise entwickelt wurde. Effizienz stand daher im Fokus, allerdings im Vergleich zu den riesigen V8-Motoren aus den USA. Mit einem Durchschnittsverbrauch von rund 12 Litern auf 100 Kilometern ist der DMC-12 kein Sparwunder, aber auch kein extremer Benzinschleuder. Man muss bedenken, dass es sich um einen fast 45 Jahre alten Sportwagen handelt, der nicht für den täglichen Pendlerverkehr konzipiert wurde.

Preisgestaltung, Ausstattungsvarianten und Konkurrenz: Der einsame Kämpfer

Der DeLorean DMC-12 wurde seinerzeit zu einem Preis von rund 25.000 US-Dollar angeboten, was ihn in eine direkte Konkurrenz zu Sportwagen wie dem Porsche 911 brachte. Im Vergleich zum Porsche bot der DeLorean jedoch deutlich weniger Leistung und eine fragwürdige Verarbeitungsqualität. Die einzige Ausstattungsvariante war die, die es gab – es gab keine verschiedenen Trim-Levels oder Motorisierungen. Das Auto war, wie es war.

Heute hat sich der DeLorean von einem mäßig erfolgreichen Sportwagen zu einem begehrten Sammlerstück entwickelt. Die Preise für gut erhaltene Exemplare variieren stark, liegen aber oft im Bereich von 60.000 bis 100.000 Euro oder mehr. Die Konkurrenz ist heute eher eine historische, denn der DMC-12 ist einzigartig. Man vergleicht ihn weniger mit modernen Autos als mit anderen Klassikern seiner Zeit wie dem Porsche 911 SC oder dem Ferrari 308, wobei sein Wert als Filmikone oft den Ausschlag gibt.

Vor- und Nachteile: Ein Auto der Extreme

Vorteile:

  • Ikonisches und zeitloses Design: Die Edelstahlkarosserie und die Flügeltüren sind unverwechselbar und sorgen überall für Aufsehen.
  • Hoher Wiedererkennungswert: Dank “Zurück in die Zukunft” kennt jeder den DeLorean.
  • Sammlerwert: Der Wagen ist eine Wertanlage mit Potenzial zur Wertsteigerung.
  • Solide Basis: Das von Lotus entwickelte Fahrwerk sorgt für eine gute Straßenlage.
  • Zuverlässiger Motor: Der PRV-V6 gilt als langlebig und relativ unproblematisch, Ersatzteile sind durch die Verwendung in anderen Modellen noch erhältlich.

  • Nachteile:

  • Mäßige Fahrleistungen: Die Beschleunigung und Leistung entsprechen nicht dem sportlichen Äußeren.
  • Fragwürdige Verarbeitungsqualität: Frühe Modelle hatten viele Mängel und Probleme mit der Verarbeitung.
  • Schwergängige Lenkung: Das Fehlen einer Servolenkung macht das Rangieren mühsam.
  • Hoher Anschaffungspreis: Der Preis für gut erhaltene Exemplare ist in den letzten Jahren stark gestiegen.
  • Pflegeaufwand: Die Edelstahlkarosserie ist anfällig für Fingerabdrücke und Flecken.

  • Fazit: Für wen ist der DeLorean DMC-12 der perfekte Wagen?

    Der DeLorean DMC-12 ist nicht für jeden Autofahrer geeignet. Er ist kein Auto für den Alltag, kein Rennwagen für die Rennstrecke und auch kein praktischer Familienwagen. Er ist ein Auto für Enthusiasten, für Sammler und für alle, die eine Leidenschaft für die 80er Jahre und die Filmgeschichte haben.

    Wer einen DMC-12 kauft, investiert nicht in ein reines Transportmittel, sondern in ein Stück Kulturgeschichte. Er kauft das Gefühl, selbst einen Hauch von Hollywood in der Garage zu haben und an einer Kreuzung die Blicke aller Passanten auf sich zu ziehen. Der DeLorean ist das perfekte Auto für den Sonntagsausflug, für Treffen mit anderen Liebhabern und für alle, die das Geräusch des PRV-Motors und das Klicken der Flügeltüren mehr schätzen als pure Geschwindigkeit. Es ist ein Traumauto, das seinen Platz in den Herzen der Fans für immer erobert hat.

    5 Häufig gestellte Fragen (FAQs) zum DeLorean DMC-12

    1. Wie viele DeLorean DMC-12 wurden gebaut?
    Es wurden insgesamt etwa 9.000 Exemplare des DeLorean DMC-12 produziert. Schätzungen zufolge sind heute noch etwa 6.500 davon auf der Straße.

    2. Was ist das Besondere an der Karosserie des DeLorean?
    Die Karosserie besteht aus unlackiertem, gebürstetem Edelstahl. Sie ist resistent gegen Rost, aber anfällig für Kratzer und Flecken. Ihr einzigartiges, industrielles Aussehen ist das Markenzeichen des Wagens.

    3. Hat der DeLorean wirklich 88 mph (142 km/h) gebraucht, um durch die Zeit zu reisen?
    Nein, die 88 mph sind eine Erfindung des Films “Zurück in die Zukunft”. Im echten Leben ist dies einfach die Geschwindigkeit, bei der der Fluxkompensator aktiviert werden muss.

    4. Sind Ersatzteile für den DeLorean noch erhältlich?
    Ja, es gibt spezialisierte Unternehmen, die sich auf die Restauration und den Verkauf von DeLorean-Teilen konzentriert haben. Da der Motor und einige andere Komponenten auch in anderen Fahrzeugen der 80er Jahre verbaut wurden, sind viele Teile noch zu finden.

    5. Kann ich einen DeLorean DMC-12 noch kaufen?

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