Der BAC Mono ist kein gewöhnliches Auto. Er ist die Essenz des Fahrens, ein puristisches Sportgerät, das die Grenze zwischen Rennstrecke und Straße verschwimmen lässt. In einer Welt, in der Autos immer schwerer, komplexer und mit Assistenzsystemen überladen werden, ist der BAC Mono eine erfrischende, fast revolutionäre Gegenbewegung. Er ist für eine Person konzipiert – den Fahrer – und bietet eine unnachahmliche, rohe und direkte Verbindung zur Straße. Doch was macht diesen britischen Einsitzer so besonders und für wen ist er wirklich die richtige Wahl? In diesem ausführlichen Testbericht beleuchten wir alle Facetten des BAC Mono, von seiner beeindruckenden Performance bis hin zu den praktischen Aspekten, die man bei einem solchen Extremfahrzeug berücksichtigen muss.
Einführung: Ein Monoposto für die Straße
Die Briggs Automotive Company (BAC) wurde 2009 von den Brüdern Ian und Neill Briggs in Großbritannien gegründet. Ihre Vision war es, ein straßenzugelassenes Fahrzeug zu entwickeln, das dem Fahrerlebnis eines Formel-Rennwagens so nahe wie möglich kommt. Das Ergebnis war der BAC Mono, der 2011 erstmals der Öffentlichkeit präsentiert wurde. Der Name “Mono” (von Monoposto, dem italienischen Wort für Einsitzer) ist Programm. Dieses Auto ist nicht für den täglichen Einkauf oder den Familienausflug gedacht, sondern für all jene, die die Kunst des Fahrens in ihrer reinsten Form zelebrieren möchten.
Die Relevanz des BAC Mono liegt in seiner kompromisslosen Philosophie. Er beweist, dass man für ein überwältigendes Fahrerlebnis keine 1000 PS, keine luxuriöse Ausstattung und keine unnötigen Gadgets benötigt. Stattdessen setzt BAC auf konsequenten Leichtbau, eine perfekte Gewichtsverteilung und eine Aerodynamik, die man sonst nur aus dem Motorsport kennt. Jedes Bauteil des Mono hat einen klaren Zweck und dient einzig und allein der Performance. Diese Einzigartigkeit hat ihm eine treue Fangemeinde und zahlreiche Auszeichnungen in der Fachpresse eingebracht.

Motorleistung und Fahrerlebnis: Rohe Gewalt, purer Spaß
Herzstück des BAC Mono ist ein Vierzylinder-Saugmotor, der in Zusammenarbeit mit Mountune entwickelt wurde. Mit einem Hubraum von 2,5 Litern leistet der Motor beeindruckende 340 PS und 330 Nm Drehmoment. Das mag im Vergleich zu heutigen Hypercars nicht nach viel klingen, doch die wahre Magie des Mono offenbart sich in der Relation von Leistung zu Gewicht. Mit einem Trockengewicht von gerade einmal 580 kg ergibt sich ein Leistungsgewicht von 586 PS pro Tonne – ein Wert, der selbst die meisten Supersportwagen in den Schatten stellt.
Der Sprint von 0 auf 100 km/h gelingt in atemberaubenden 2,7 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 274 km/h. Diese Zahlen sind jedoch nur die halbe Wahrheit. Das eigentliche Fahrerlebnis ist unbeschreiblich intensiv. Dank des sequentiellen Sechsgang-Getriebes von Hewland, das über Schaltwippen am Lenkrad bedient wird, erfolgen Gangwechsel blitzschnell und ohne Unterbrechung der Zugkraft. Jede Beschleunigung wird zu einem physischen Erlebnis, das den Fahrer tief in den maßgefertigten Sitz presst.
Das Fahrwerk mit Pushrod-Radaufhängung vorne und hinten, verstellbaren Dämpfern und einer perfekten Gewichtsverteilung von 48:52 (vorne/hinten) sorgt für eine atemberaubende Straßenlage. Der Mono lenkt mit chirurgischer Präzision ein, die Rückmeldung von der Lenkung ist so direkt, dass man jeden Kieselstein auf der Straße spüren kann. Dieses Fahrzeug fordert den Fahrer heraus und belohnt ihn gleichzeitig mit einem unvergleichlichen Gefühl der Kontrolle. Es gibt keine elektronischen Helfer, die das Fahrgeschehen weichzeichnen – hier ist der Mensch die Schnittstelle zur Maschine.

Außendesign und Styling: Formel-1-Look für die Straße
Das Design des BAC Mono ist ein klares Statement. Die Ästhetik ist unmissverständlich vom Rennsport inspiriert. Mit seiner offenen Bauweise, den freistehenden Rädern und der zentralen Sitzposition ähnelt er mehr einem Formel-Fahrzeug als einem konventionellen Sportwagen. Die Karosserie besteht komplett aus Kohlefaser und ist aerodynamisch optimiert. Jede Kurve, jede Kante und jeder Lufteinlass hat eine Funktion.
Die Front ist geprägt von einem “Shark Nose”-Design und schmalen LED-Scheinwerfern. Die Seitenansicht wird von den massiven Radläufen und dem freiliegenden Fahrwerk dominiert. Am Heck stechen der zentrale Auspuff und die markanten Rückleuchten hervor, die den Rennwagen-Charakter unterstreichen. BAC bietet seinen Kunden zudem die Möglichkeit, das Fahrzeug durch individuelle Lackierungen, freiliegende Kohlefaserteile und maßgeschneiderte Aerodynamik-Komponenten zu personalisieren. Man kann den Mono sogar mit einer speziellen Lackierung kaufen, die die Carbon-Struktur der Karosserie sichtbar macht – ein echter Hingucker.
Innenraum: Puristisches Cockpit, kompromisslos auf den Fahrer zugeschnitten

Der Innenraum des BAC Mono ist ebenso minimalistisch wie sein Äußeres. Einsteigen ist keine einfache Angelegenheit, da es keine Türen gibt. Man muss das Lenkrad abnehmen und sich in das enge, aber perfekt geformte Cockpit “einfädeln”. Der Sitz wird bei der Bestellung exakt an die Körpermaße des Fahrers angepasst und besteht aus Kohlefaser. Es gibt keine Beifahrersitz, keine Klimaanlage, kein Radio und keine herkömmliche Innenverkleidung.
Im Zentrum steht ein Lenkrad aus Kohlefaser mit integriertem GEMS LDS4 Farbdisplay, das alle wichtigen Fahrinformationen wie Geschwindigkeit, Drehzahl und Rundenzeiten anzeigt. Die Bedienelemente für Licht und Blinker sind minimalistisch und befinden sich ebenfalls am Lenkrad. Die Materialien sind hochwertig und robust, wie man es von einem Rennfahrzeug erwarten würde. Wasserdichtes Leder und Niroxx-Mikrofaser sorgen dafür, dass das Interieur auch bei Regenwetter unempfindlich bleibt. Der Fokus liegt ganz klar auf Funktionalität und Gewichtsreduktion. Jeder Schalter, jedes Detail dient dem Ziel, die Konzentration des Fahrers auf die Straße zu maximieren.
Features, Technologie und Sicherheit: Fokus auf das Wesentliche
Im BAC Mono sucht man vergeblich nach den Annehmlichkeiten moderner Serienfahrzeuge. Es gibt keine Infotainment-Systeme, keine elektrisch verstellbaren Sitze und keine Einparkhilfen. Die Technologie konzentriert sich auf die Performance:
– Sequentielles Getriebe: Das Hewland-Getriebe mit Schaltwippen sorgt für Rennwagen-Feeling und ultraschnelle Schaltvorgänge.
– Leichtbauweise: Die Verwendung von Kohlefaser in der Karosserie und Graphen-verstärktem Kohlefaser bei den Mono R-Modellen macht das Fahrzeug extrem leicht und verwindungssteif.
– Rennsport-Fahrwerk: Die verstellbare Pushrod-Aufhängung und die AP Racing Bremsen stammen direkt aus dem Motorsport.
– Sicherheitszelle: Das Chassis des Mono ist eine TIG-geschweißte Sicherheitszelle, die den FIA-Vorgaben entspricht. Ein Überrollschutzsystem und ein Feuerlöschsystem sind ebenfalls an Bord, was die Rennsport-Gene des Fahrzeugs unterstreicht. Eine Carbon-Crashbox im Bug des Wagens dient als zusätzlicher Aufprallschutz und fungiert gleichzeitig als kleines Staufach für einen Helm.
Kraftstoffverbrauch: Ein Luxus mit durstigem Motor
Angesichts der Philosophie des BAC Mono spielt die Kraftstoffeffizienz eine untergeordnete Rolle. Der 2,5-Liter-Saugmotor ist auf Leistung und Fahrspaß ausgelegt, nicht auf Sparsamkeit. Ein kombinierter Verbrauch von rund 17,1 Litern pro 100 km ist realistisch. Wer einen BAC Mono kauft, tut dies nicht, um Kraftstoff zu sparen, sondern um ein maximales Fahrerlebnis zu genießen.
Preise, Ausstattungslinien und Konkurrenzvergleich
Der BAC Mono ist ein handgefertigtes, exklusives Fahrzeug. Dementsprechend hoch ist auch der Preis. Ein neuer BAC Mono kostet in der Regel weit über 150.000 Euro. Der Preis kann je nach individueller Konfiguration, den gewählten Optionen und Personalisierungswünschen noch deutlich steigen. Es gibt keine klassischen Ausstattungslinien, da jedes Fahrzeug maßgeschneidert und an die Wünsche des Kunden angepasst wird.
Die Konkurrenz für den BAC Mono ist überschaubar, da er eine Nische besetzt, die nur wenige Hersteller bedienen. Zu den direkten Rivalen zählen vor allem andere puristische Sportwagen wie der Ariel Atom, der Caterham Seven oder der KTM X-Bow. Alle diese Fahrzeuge teilen die Philosophie des Leichtbaus und des puren Fahrvergnügens, doch der BAC Mono hebt sich durch sein einzigartiges Monoposto-Konzept, seine hochwertige Verarbeitung und die kompromisslose Rennsport-Technologie ab.
Vor- und Nachteile im Überblick
Vorteile:
Nachteile:
Fazit – Für wen ist der BAC Mono das perfekte Auto?
Der BAC Mono ist nicht für jedermann. Er ist auch nicht für jeden, der einfach nur ein schnelles Auto haben möchte. Er ist für eine ganz spezielle Art von Autofahrer gemacht: den Hardcore-Enthusiasten. Für jemanden, der das Auto nicht als Transportmittel, sondern als Sportgerät und Leidenschaft versteht. Für jemanden, der jede Kurve, jede Beschleunigung und jeden Bremspunkt aktiv erleben will. Er ist für jene, die eine kompromisslose, rohe und ehrliche Fahrmaschine suchen.
Der BAC Mono ist das ultimative Spielzeug für die Rennstrecke, das auch auf der Straße gefahren werden darf. Er ist die perfekte Ergänzung zu einer Sammlung von Luxus- und Sportwagen, um sich auf das Wesentliche zu besinnen. Wenn Sie ein reines, unverfälschtes Fahrerlebnis suchen und bereit sind, auf jeglichen Komfort zu verzichten, dann ist der BAC Mono womöglich die beste Fahrmaschine, die Sie sich wünschen können. Er ist “One of a Kind” – einzigartig.
5 häufig gestellte Fragen zum BAC Mono
1. Ist der BAC Mono in Deutschland straßenzugelassen?
Ja, der BAC Mono ist in vielen Ländern, einschließlich Deutschland und der gesamten EU, straßenzugelassen. Allerdings kann das Fahrerlebnis auf öffentlichen Straßen aufgrund des puristischen Aufbaus eine Herausforderung sein.
2. Kann man den BAC Mono auch im Winter fahren?
Theoretisch ja, da der Mono über ein Dach (und eine Abdeckung) sowie eine Heizung im Innenraum verfügt. Praktisch gesehen ist er aufgrund seiner Bauweise und der geringen Bodenfreiheit aber kaum für winterliche Bedingungen geeignet.
3. Wie steigt man in den BAC Mono ein?
Der Einstieg ist etwas umständlich, da es keine Türen gibt. Man muss das Lenkrad abnehmen, sich in den Fahrersitz setzen und das Lenkrad wieder montieren.
4. Wie lange ist die Wartezeit auf einen neuen BAC Mono?
Da jedes Fahrzeug von Hand gefertigt und nach Kundenwunsch angepasst wird, kann die Wartezeit auf einen neuen BAC Mono variieren. Sie kann mehrere Monate bis über ein Jahr betragen.
5. Kann der BAC Mono repariert werden, wenn er beschädigt wird?